Was bringen Gels im Radsport? | Sportwald Blog

28. Januar 2025

 

Was bringen Gels im Radsport? Ein umfassender Guide

Energiegels sind im Radsport nicht wegzudenken. Doch wie funktionieren sie, und wie beeinflussen sie die Leistungsfähigkeit? Lies weiter, um alles Wichtige zu erfahren.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Im Radsport sind lange Trainingseinheiten und Wettkämpfe an der Tagesordnung. Dabei spielt die Energieversorgung eine entscheidende Rolle. Energiegels bieten eine praktische Möglichkeit, während der Fahrt schnell verfügbare Energie zuzuführen und so die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Durch die Vielfalt der Produkte ist für jeden Geschmack etwas dabei. Doch was genau steckt hinter diesen kleinen Powerpaketen, und wie setzt man sie optimal ein?

Was sind Energiegels und wie funktionieren sie?

Kohlenhydrate sind eine der wichtigsten Energiequellen für unseren Körper. Sie stecken in Lebensmitteln wie Brot, Nudeln, Obst und Reis. Sobald wir sie essen, beginnt unser Körper, sie in kleinere Zuckerbausteine wie Glukose zu zerlegen. Diese Glukose gelangt ins Blut und kann direkt als Energie genutzt oder für später gespeichert werden. Da unser Körper nicht ständig Nahrung bekommt, muss er eine Möglichkeit haben, Energie zu speichern. Das geschieht in Form von Glykogen, einer Art „Zuckervorrat“, der in zwei Hauptspeichern gelagert wird:

1. Muskelglykogen

  • Wird in den Muskeln gespeichert.
  • Wird direkt in den Muskeln zur Energiegewinnung genutzt.
  • Besonders wichtig bei körperlicher Aktivität wie Sport oder schwerer Arbeit.
  • Kann nicht direkt ins Blut abgegeben werden, sondern dient nur dem jeweiligen Muskel.

2. Leberglykogen

  • Wird in der Leber gespeichert.
  • Dient dazu, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten.
  • Kann Glukose ins Blut abgeben, um auch das Gehirn und andere Organe mit Energie zu versorgen.
  • Was passiert, wenn die Kohlenhydratspeicher leer sind?

Wenn wir lange nichts essen oder intensive körperliche Aktivität ausüben, werden die Glykogenspeicher langsam aufgebraucht. Ist kein Glykogen mehr verfügbar, passiert Folgendes:

  • Sinkender Blutzuckerspiegel: Der Körper hat nicht mehr genug Glukose für das Gehirn und die Muskeln. Das kann zu Müdigkeit, Schwindel und Konzentrationsproblemen führen.
  • Leistungseinbruch: Die Muskeln haben keine schnell verfügbare Energiequelle mehr, sodass körperliche Leistung stark nachlässt – im Sport nennt man das den „Hungerast“ oder „Bonk“.
  • Verstärkter Fettabbau: Der Körper schaltet auf Fettverbrennung um. Das ist zwar eine gute Energiequelle, aber langsamer als Glukose. Daher fühlt sich Bewegung anstrengender an.
  • Erhöhte Stressreaktion: Um Energie bereitzustellen, schüttet der Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Das kann zu Unruhe und Nervosität führen.

Kohlenhydrate sind essenziell für eine gute körperliche und geistige Leistung. Unser Körper speichert sie als Glykogen in den Muskeln und der Leber, um Energie für später bereitzuhalten. Sind diese Speicher leer, kann es zu Müdigkeit, Leistungseinbruch und Stressreaktionen kommen. Deshalb ist es besonders bei sportlicher Betätigung oder langen Fastenphasen wichtig, auf eine ausgewogene Zufuhr von Kohlenhydraten zu achten.

Energiegels sind konzentrierte Kohlenhydratquellen in gelartiger Form, die speziell für Ausdauersportler entwickelt wurden. Sie bestehen hauptsächlich aus schnell verfügbaren Zuckern wie Glukose und Fruktose, die vom Körper rasch ins Blut aufgenommen werden. Einige Gels enthalten zudem Elektrolyte, um den Mineralstoffverlust durch Schwitzen auszugleichen, oder Koffein, um die Wachsamkeit zu erhöhen. Durch ihre gelartige Konsistenz sind sie leicht zu schlucken und belasten den Magen weniger als feste Nahrung.

Vorteile von Energiegels im Sport

Die Verwendung von Energiegels bietet mehrere Vorteile für Radfahrer:

  • Schnelle Energiezufuhr: Die enthaltenen Kohlenhydrate gelangen rasch ins Blut und liefern sofort verfügbare Energie, was besonders bei intensiven Belastungen wichtig ist.
  • Praktische Anwendung: Dank ihrer kompakten Verpackung lassen sich Gels leicht transportieren und während der Fahrt ohne großen Aufwand konsumieren.
  • Leichte Verdaulichkeit: Im Gegensatz zu festen Lebensmitteln sind Gels magenfreundlich und reduzieren das Risiko von Verdauungsproblemen während des Trainings oder Wettkampfs.
  • Vielfältige Optionen: Es gibt eine breite Palette von Gels mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Zusatzstoffen, sodass jeder Sportler das passende Produkt für seine Bedürfnisse finden kann.

Wann und wie solltest du Energiegels verwenden?

Die richtige Anwendung von Energiegels ist entscheidend für ihre Wirksamkeit:

  • Vor dem Training: Etwa 15 Minuten vor Beginn einer intensiven Einheit kann die Einnahme eines Gels den Blutzuckerspiegel anheben und für einen energiereichen Start sorgen.
  • Während des Trainings: Bei längeren Fahrten empfiehlt es sich, alle 20 bis 30 Minuten ein Gel zu konsumieren, um den Energiehaushalt stabil zu halten und Leistungseinbrüche zu vermeiden.
  • Flüssigkeitszufuhr: Es ist wichtig, jedes Gel mit ausreichend Wasser (ca. 150-200 ml) einzunehmen, um die Verdünnung im Magen zu gewährleisten und die Aufnahme der Kohlenhydrate zu erleichtern.
  • 80-100gr. pro Stunde: Der Magen-Darm Bereich kann zwischen 80-100gr. Kohlenhydrate pro Stunde aufnehmen. Alle 20-30 Minuten 30gr. sorgen also für eine optimale Versorgung.

Häufige Fehler bei der Verwendung von Energiegels

Um die bestmögliche Wirkung von Energiegels zu erzielen, sollten folgende Fehler vermieden werden:

  • Zu späte Einnahme: Warte nicht, bis du dich erschöpft fühlst. Beginne frühzeitig mit der Einnahme, um den Energiespiegel konstant zu halten und einem Leistungseinbruch vorzubeugen.
  • Unzureichende Tests: Teste verschiedene Gels und deren Verträglichkeit während des Trainings, um Magenprobleme im Wettkampf zu vermeiden. Jeder Körper reagiert unterschiedlich auf bestimmte Inhaltsstoffe oder Konsistenzen.
  • Fehlende Flüssigkeitszufuhr: Ohne ausreichend Wasser können Gels schwer verdaulich sein und Magenbeschwerden verursachen. Achte daher stets darauf, genügend zu trinken.
  • Zu viel auf einmal: Du musst von Anfang bis Ende der Belastung die Gels gleichmäßig aufnehmen. Also schon nach 20 Minuten eine kleine Portion. Unter maximaler Belastung am besten 25-30gr. Bei niedriger Trainingsbelastung reichen auch 10gr. alle 20 Minuten. So hast du über die gesamte Belastung „full energy“.

Energiegels mit oder ohne Koffein – was ist besser?

Koffeinhaltige Gels können die Leistungsfähigkeit steigern, indem sie die Aufmerksamkeit erhöhen und die Ermüdung hinauszögern. Studien haben gezeigt, dass Koffein die Ausdauerleistung positiv beeinflussen kann. Allerdings reagieren nicht alle Sportler gleich auf Koffein; bei einigen kann es zu Nebenwirkungen wie Nervosität oder Herzrasen kommen. Zudem kann Koffein in hohen Dosen den Blutfluss in den Herzkranzgefäßen während intensiver Belastung verringern, was insbesondere für Personen mit Herzproblemen relevant sein könnte. Daher sollten koffeinhaltige Gels zunächst im Training getestet werden, um die individuelle Verträglichkeit zu überprüfen. Für kürzere Einheiten oder empfindliche Personen sind koffeinfreie Gels oft die bessere Wahl.

Fazit

Energiegels sind ein unverzichtbares Hilfsmittel für Radfahrer, um die Leistungsfähigkeit zu verbessern und die Energielevel konstant zu halten. Bei richtiger Anwendung und Auswahl des passenden Produkts können sie dazu beitragen, die Ausdauer zu erhöhen und die Erholung nach langen Fahrten zu unterstützen. Wichtig ist es jedoch, die Gels im Training zu testen, um eine individuelle Verträglichkeit sicherzustellen. Mit der richtigen Strategie werden Energiegels zu einem wertvollen Begleiter auf jedem Radsportabenteuer. Es gibt mittlerweile viele Hersteller mit unterschiedlichen Produkten. Sie unterscheiden sich nur geringfügig im Preis. Je nach Packung ist der Kohlenhydrat Gehalt etwas mehr oder weniger. Schaue in der Produktbeschreibung, wie viele Kohlenhydrate in einem Gel enthalten sind. So kannst du ausrechnen, wie viel Energy Gel du pro Stunde benötigst.